Auswilderung

Auswilderung

Wie wildere ich denn eigentlich einen Igel aus, der in menschlicher Obhut Winterschlaf gehalten hat?

Bilder: Facebook – Welt der Igel e.V.

Viele Überwinterungsstellen beschäftigen sich jetzt mit Fragen rund um die Auswilderung.

– „Wann und wie wildere ich meinen Schützling aus?“

– „Wann ist der richtige Zeitpunkt?“

– „Mit welchem Gewicht darf mein Igel ausgewildert werden?“

 

Gerne mochte wir Euch heute beschreiben, wie unsere Pflegestellen von „Welt der Igel e.V.“ ihre Schützlinge in die große weite Welt entlassen.

Der richtige Zeitpunkt für die Auswilderung

Hier gibt es eine kleine Faustregel:

  1. Büsche und Bäume sollten begrünt sein und Laub tragen.
  2. Die Temperatur sollte nachts dauerhaft über 8 Grad haben.
  3. Es sollten keine Frostnächte mehr kommen und auch kein Schnee mehr liegen.

Der Igel sollte in einer möglichst regenfreien Zeit ausgewildert werden (damit er sich ein trockenes Nest bauen kann). Ein Regenschauer ist kein Problem, tagelanger Dauerregen ist aber ungünstig.

Gewicht und Zustand des Igels vor der Auswilderung

  • Igel verlieren im Winterschlaf bis zu 30% ihres Körpergewichts. Nach dem Aufwachen muss der Igel auf sein Gewicht von vor dem Winterschlaf aufgefüttert werden (siehe hierzu das gesetzlich vorgeschriebene Protokoll).
  • Das ideale Gewicht liegt für einen Jungigel (aus dem Vorjahr) zwischen 600 und 700 Gramm, und für ein erwachsenes / adultes Tier (je nach Alter und Größe) bei etwa 1000 bis 1400 Gramm.
  • Der Igel sollte bei seiner Auswilderung selbstverständlich gesund sein.
  • Er darf keine bakteriellen Infektionen haben und sollte möglichst keinen Befall mit Innenparasiten mehr haben.
  • Der Igel sollte einen guten Appetit haben und sein Kot sollte normal aussehen (feste braune Würstchen). Sollte hier eine Unsicherheit bestehen, lässt man lieber 8-10 Tage nach dem Aufwachen eine erneute Kotuntersuchung machen. (warum erst so spät? Die Innenparasiten werden nach dem Winterschlaf erst nach ein paar Tagen „aktiv“ und können dann erst nachgewiesen werden)

Anmerkung: Ein geringer, symptomfreier Befall mit Innenparasiten ist nach der Überwinterung in einem Freigehege tolerabel.

Der richtige Ort zum Auswildern

  • Wann immer möglich sollte der Igel an seinem Fundort ausgewildert werden. Besonders für adulte Tiere ist dies wichtig, da sie die Umgebung kennen, dort bereits Unterschlüpfe haben, kurzum: weil sie in ihrem bekannten Revier am besten zurechtkommen.
  • Falls der Igel nicht wieder am Fundort ausgewildert werden kann, sollte sein neues Zuhause idealerweise ein naturbelassener Garten sein.
  • Es sollte keine Autobahn oder Schnellstraße an den Garten angrenzen.
  • Ortsfremde Igel sollten vor der Auswilderung in einem Außengehege (klappbares Gehege für Hasen oder Kaninchen) an die neue Umgebung gewöhnt werden.
  • Der Igel wird 8-12 Tage mit einem Schlafhaus und einem Futterhaus im Gehege betreut. Nach diesem Zeitraum wird das Gehege geöffnet und der Igel in die Freiheit entlassen.
  • Jungigel, die als Säuglinge in Pflege genommen wurden und das Leben in Freiheit noch nicht kennen, müssen immer über ein Außengehege ausgewildert werden.
  • Nach der Öffnung des Geheges sollte die vertraute Schlaf- und Futterstelle beibehalten werden.

Nach der Auswilderung

  • Eine Futterstelle und ein Schlafhaus sollten im Garten für den Igel immer bereitstehen. Besonders geeignet für Igel sind auch Unterschlüpfe aus Natursteinen, Totholz etc.
  • Ein naturbelassener, insektenfreundlicher Garten ist die beste Umgebung und Unterstützung für unser Wildtier Igel!
  • Eine ganzjährig Zufütterung zur Unterstützung sollte gewährleistet sein.

bei Unklarheiten wendet euch bitte an eine Igelstation in eurer Nähe, diese wird euch mit Tipps zur Seite stehen.

Zusätzlich findet Ihr noch eine übersichtliche Anleitung von Pro Igel zum Thema Winterschlaf und anschließender Auswilderung:

https://www.pro-igel.de/winterschlaf-igelhilfe/

Euer Team von Welt der Igel e.V

Sandra Gleich
Igelpflegerin
Daphne Mengwein
Igelpflegerin
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Wir suchen Dich!

Wir suchen Dich! „Oh wie süß die doch sind, das möchte ich auch machen“ Wir vom Verein „Welt der Igel e.V.“ möchten gerne Zuwachs bekommen.

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Es ist so weit – das Jahr neigt sich dem Ende zu

Es ist so weit – das Jahr neigt sich dem Ende zu.

Es ist so weit – das Jahr neigt sich dem Ende zu, und bald ist Weihnachten das Fest der Liebe, Hoffnung und Dankbarkeit.

Bild: Igel Quelle Facebook: Welt der Igel e.V.

So schnell ist das Jahr vorübergegangen, ein Wimpernschlag, und doch waren manche Tage und Nächte so lang und anstrengend für Körper, Seele und Geist.
Das Jahr 2020 war sehr aufregend für unseren Verein. Wir haben wunderbare neue Pflegestellen dazugewonnen und mussten uns leider auch von ein paar verabschieden.
Wir durften uns über so viele neue Mitglieder freuen, über Menschen, die mit uns zusammen an das glauben was wir tun und wofür wir stehen.
IGEL
0
Vögel
0
Eichhörnchen
0
Siebenschläfer
0
Spitzmäuse
0
Alle 21 Pflegestellen zusammen haben dieses Jahr 573 Wildtiere versorgt (Stand Anfang 11/2020).
 
Die meisten Tiere konnten wir wieder auswildern , und einige werden noch bei uns überwintern. Leider haben wir auch eine große Zahl an Verlusten verarbeiten müssen.
 
Liebe empfinden wir für jedes Wildtier, das wir gesund aus unserer Pflege entlassen können. Für die vielen Knopfaugen, die uns anschauen, bevor sie uns wieder verlassen. Für jede Feder, die von einem Schützling zurückbleibt, der wieder in die Lüfte steigen oder ins Wasser abtauchen kann. Für jedes Knuspern, das wir noch lange hören, nachdem ein Hörnchen wieder in die Baumwipfel geklettert ist.
 
Dankbar sind wir für Eure lieben und aufbauenden Worte, für jedes Lächeln und jedes Dankeschön. Für jede Spende, seien es Taler gewesen oder wundervolle Sachspenden. Ohne Euch wäre ein Verein wie unserer, der rein auf Spenden basiert, nicht möglich.
 
Hoffnung begleitet uns jeden Tag.
Hoffnung, dass durch uns endlich die gehört werden, die keine Stimme haben. Lasst uns 2021 weiter dafür kämpfen, dass aus dieser Hoffnung Realität wird. Helft uns weiter, kämpft mit uns, um unser ältestes Säugetier zu schützen und zu erhalten.
 
Einen großen Dank möchten wir heute auch unseren Pflegestellen sagen.
Danke für Eure unermüdliche Arbeit, für Eure Liebe zu den Tieren, für Eure schlaflosen Nächte, Eure Sorgen, Euren Mut und Euer Tun: Ihr seid wunderbar.
 
Danke an unsere hervorragenden Tierärzte,
ohne deren großartigen Einsatz und fachlicher Unterstützung wir vielen Wildtieren nicht helfen könnten, und die uns mit Rat und Tat zur Seite stehen.
 
Danke an die Admins der FB-Versteigerungsgruppen,
die uns ermöglicht haben, online Spenden zu sammeln und so einen großen Teil der Pflegekosten zu finanzieren.
 
Danke an die Admins der Nähgruppen,
die uns immer mit wunderschönen Igel-Garage, Eichhörnchen-Kobel und Vogel-Nester unterstützen …. ihr leistet unglaublich tolle Arbeit.
 
Danke an alle anderen Wildtier-Päppler da draußen,
ihr macht einen gigantisch tollen Job verliert nie den Mut und die Hoffnung eure Arbeit ist durch kein Geld der Welt aufzuwiegen.
 
Danke an unsere wunderbaren Auswilderungsstellen und Überwinterungsstellen,
ohne Menschen wie euch wäre das alles nichts, ihr beschützt und begleitet unsere Schützlinge. Ihr seid unsere Helden.
 
Wir legen Euch allen Gesundheit, Zufriedenheit und für jeden Tag ein Lächeln von Herzen unter den Weihnachtsbaum.
 
Wenn am 31.12.2020 die Uhr um 24.00 Uhr auf das neue Jahr 2021 wechselt, wünschen wir Euch ein gesundes, glückliches und frohes Neues Jahr.
Passt auf Euch auf und bleibt gesund.
 
Euer Team von „Welt der Igel e.V.“
Sandra Gleich
Igelpflegerin

Wir suchen Dich!

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„Oh wie süß die doch sind, das möchte ich auch machen“

Wir vom Verein „Welt der Igel e.V.“ möchten gerne Zuwachs bekommen. Mal nicht in Form stachliger Kastanien, sondern durch Pflegestellen, Päppler, Auswilderungs- und natürlich auch Überwinterungsstellen.
In den letzten Jahren bekommen wir leider immer mehr kranke oder verwaiste Igel. Dieses Aufkommen schaffen wir mit unseren aktuell bestehenden Pflegestellen nicht mehr. Wir benötigen Hilfe und suchen darum eventuell genau Dich!

Oft lesen oder hören wir: „Oh wie süß die doch sind, das möchte ich auch machen“.

Wir erklären dann die Voraussetzungen, um diese Tiere adäquat zu pflegen. Auch müssen wir darüber aufklären, dass leider nicht immer alles so süß ist. Igel- bzw. Wildtierpflege bedeutet Arbeit und es müssen gewisse Voraussetzungen bestehen bzw. mitgebracht werden.

Voraussetzung für Pflegestellen:
• Lernbereitschaft.
• Geduld.
• Ein extra (Igel-) Zimmer mit Fenster und Heizung.
• Zuverlässigkeit.
• Liebe zum Tier und seinen Eigenheiten wie z.B. Geruch, Geräusche und Sauberkeit.
• Finanzelle Möglichkeiten.
 
Voraussetzung für Überwinterungsstellen:
• Die Bereitschaft ein Überwinterungsgehege aufzustellen.
• Bis die Tiere im Winterschlaf sind, muss das Gehege (nicht das Schlafhaus!) täglich gesäubert und mit frischem Wasser & Futter bestückt werden.
• Wenn die Tiere aus dem Winterschlaf erwachen, müssen sie wieder auf Gewicht gebracht werden.
 
Voraussetzung für Auswilderungsstellen:
• Die Bereitschaft ein Auswilderungsgehege im Garten aufzustellen. Der Igel muss dort für mindestens 10 Tage untergebracht werden, bevor er ausgewildert werden kann.
• Aufgrund des massiven Insektenrückganges müssen die Tiere ganzjährig zu gefüttert werden (in den Sommermonaten mit Nass- und Trockenfutter und im Winter mit Trockenfutter für Katzen).
• Der Garten muss Igel-freundlich, naturnah und Insekten-freundlich sein. Er sollte nicht direkt an eine Hauptstraße angrenzen. Der Auswilderungsplatz sollte, wenn möglich, ländlich liegen.
• Es sollten Futterhäuser / Schlafhäuser vorhanden sein (z.B. Steinhaus, Totholzhaufen etc.), wo sich die Igel – sollten sie es wollen – dauerhaft ein Nest bauen können.
• Wenn ein Igel zugefüttert wird, dann „verliert“ er natürlich auch einiges hinten heraus. Wer kennt nicht den Ausdruck „Heckenschwein“. So bildhübsch die Tiere auch sind, so viele Stinkbomben hinterlassen sie auch. Diese sollten ab und an aufgesammelt und die Winterstelle / Futterstelle sauber gehalten werden, um etwaige Ansteckungsgefahren zu vermeiden.

Vielleicht fragst Du Dich jetzt: „Warum beginnt man die Suche nach weiteren Pflege- und Überwinterungsstellen mit den nicht unbedingt positiven Eigenschaften des Päppelns!?“
 
Ganz einfach! Wir suchen langfristige Stellen, die nicht nach kurzer Zeit wieder abspringen und die vorab wissen worauf sie sich einlassen. Wir suchen feste Mitglieder in unseren Reihen, auf die wir uns verlassen können und die all das auf sich nehmen möchten.
 
Natürlich haben wir von „Welt der Igel“ auch einiges zu bieten:

• Ein tolles, (Igel-) verrücktes Team. Wir lernen täglich voneinander und helfen uns gegenseitig.
• Jede Pflege- und Überwinterungsstelle wird vom Verein mit Leihutensilien und Pflegeartikel ausgestattet.
• Spenden werden untereinander geteilt.
• Sollte ein Urlaub anstehen oder aus anderen privaten Gründen die aktuellen Tiere in der Pflegestelle nicht mehr versorgt werden können, springen anderen Pflegestellen ein und helfen umgebend.
• Schulungen rund um die Pflege und Betreuung der Tiere erfolgt persönlich.
• Alle Pflegestellen sind den Vereinsvorsitzenden persönlich bekannt und werden besichtigt.
• Finanzielle Unterstützung am Jahresende, wenn es die Vereinskasse zulässt.
• Öffentlichkeitsarbeiten zusammen meistern.

• Schulungen im Notfalltelefon.

Aktuell und auf längere Sicht werden Auswilderungsstellen / Überwinterungsstellen im Raum:

Bodensee, Ravensburg, Weingarten, Langenargen, Sigmaringen, Pfullendorf, Gammertingen, Göppingen, Tübingen und Ulm gesucht.

Da immer mehr Anfragen und Hilferufe weit über den Raum Bodensee und schwäbische Alb hinaus bei uns eingehen, sind wir bemüht, ein deutschlandweites Netz aufzubauen. Ebenfalls würde sich unsere Pflegestelle im Raum Braunschweig (Niedersachsen) über eine weitere, orts- bzw. bundesnahe Unterstützung freuen.

Bei Interesse oder Fragen meldet Euch gerne!

Kontaktaufnahme per Email, über unser Kontaktformular  oder per Telefon unter 0751 5578890 (bitte auf den AB sprechen).

 
Das komplette „Welt der Igel e.V.“ Team  freut sich auf Dich! 
Sandra Gleich
Igelpflegerin

Der verlorene Kampf

Der verlorene Kampf

Igelpfleger müssen oft mit den Tränen kämpfen. Bilder wie diese sind sind immer mehr zu sehen…

Und wieder haben wir einen Kampf verloren …. Lotte ein adultes Weibchen 🖤

Lotte wurde morgens gegen 10.00 Uhr von der Finder beim spazieren gehen mit ihrem Hund gefunden. Total abgemagert übersäht von Fliegeneier. Dank einer guten Anleitung am Telefon konnte die Finderin viele Fliegeneier entfernen.

Als Lotte dann gegen Spätmittag endlich auf dem Behandlungstisch unserer Pflegestelle war bot sich dort ein Bild des Schreckens.
Das warme Wetter lies die Maden sehr rasch schlüpfen und es befanden sich bereits Mini-Maden in beiden Augen und dem Mund von Lotte.
Stundenlang wurden diese abgetragen, die Wunden gesäubert, Maden entfernt.

Leider hat es Lotte nicht geschafft, sie ist am nächsten Tag ruhig eingeschlafen 😢

Lotte fiel keinem Unfall zu Opfer, keinem massiven Parasiten-Befall …. NEIN Lotte ist verhungert und verdurstet.

Ihr Stachelkleid lag neben ihrem Körper so extrem untergewichtig war sie 🖤

Unsere Wildtiere verdursten und verhungern wir möchten euch bitten helft ihnen … stellt frisches Wasser bereit, legt eine geschützte Futterstelle an und füttert Igel zu (Getreide-freies und zuckerfreies Katzenfutter ohne Soße mit einem Fleischanteil von über 65%. Ungewürztes Rührei oder Rinderhackfleisch, gekochte Hähnchenschlegel .., bitte kein gekauftes Igelfutter sorry aber das ist gelinde gesagt Müll).

Unser ältestes Wildtier ist vom aussterben bedroht … das dürfen wir nicht zulassen.
Lotte ist ein Opfer des massiven Insekten-Rückgangs für sie kam jede Hilfe zu spät 🥺 aber da draußen gibt es noch Igel die eure Hilfe benötigen …. lasst sie bitte nicht im Stich ❤️

Vielen Dank im Namen des kompletten Teams von Welt der Igel e.V.

Sandra Gleich
Igelpflegerin
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